Zu Gast im Wedding – Lesung von nochnichtmehrdazwischen mit Julia Friese und Frédéric Malin.
Julia Friese, Berlin. Arbeitet als freie Kulturjournalistin. Ihre Kolumne »gedanken zum gegenwärtig*innen« wurde 2021 mit dem International Music Journalism Award ausgezeichnet. »MTTR« ist ihr literarisches Debüt.
Frédéric Valin (2), Berlin. Zuletzt erschienen „die Pflegeprotokolle“ (2021) im Verbrecher Verlag. Neben weiteren Essays und Erzählbänden schreibt er regelmäßig für die taz, die ak, Jungle World, das Amnesty Journal und Neues Deutschland.
Who cares..?
Gute Frage. Denn oft genug kümmert es uns herzlich wenig, wer sich eigentlich kümmert. Care-Arbeit ist meist unsichtbar. Und doch für das Funktionieren einer Gesellschaft unerlässlich, nicht nur in einer Pandemie Während von Care-Arbeiter:innen verlangt wird, sich über die Maße hinaus solidarisch zu verhalten, erfahren sie oft wenig Solidarität.
Was Menschen berichten, die in Care-Berufen arbeiten hat Frédéric Valin (selbst lange Zeit als Pflegekraft tätig) in “Pflegeprotokolle” festgehalten. In zahlreichen, sehr persönlichen Gesprächen zeigt er die aktuelle Situation von u.a. Altenpfleger:innen, Erzieher:innen, Sozialarbeiter:innen und Geflüchtetenhelfer:innen.
Auch von Müttern wird unbedingte Fürsorge erwartet und verlangt. Wie es einem Millenial geht, das Mutter werden soll und dabei absolut nicht die eigene Familiengeschichte reproduzieren will, erzählt Julia Friese in ihrem Debütroman “MTTR” (Mean Time To Recover bzw. auch Mean Time To Repair).
nochnichtmehrdazwischen ist eine Lesereihe, die mit Blick auf die Strukturen des Literaturbetriebs aufregende Texte, Bücher, Autor*innen, Literat*innen und Künstler*innen vorstellt. Sie wird veranstaltet vom Kollektiv IrrAbUm, das sich im Sommer 2017 gegründet hat.
2018 wurde in vier Veranstaltungen Literatur vorgestellt, die in bestimmter Form – sei es in sprachlicher, interdisziplinärer, inhaltlicher Weise oder auch über ihren Publikationsweg – einen oder mehrere Umwege geht. 2019 wurde sich unterschiedlichen (literarischen) Orten und deren Ver- und Bearbeitungen gewidmet. 2020 beschäftigen wir uns mit verschiedenen Varianten des (literarischen) Verschwindens. 2021 geht es um das Schreiben, Sprechen und Lesen von und über Tabus. 2022 steht unter dem Thema Solidarität.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Aktionswoche des Unabhängigen Lesereihen e.V. »Reihenweise« statt, wird mit Mitteln des Deutschen Literaturfonds und des Bayr. Staatsministeriums f. Wissenschaft und Kunst realisiert. Zum Anlass der Aktionswoche erscheint gleichzeitig die Anthologie »Reihenweise – Veranstalten in der freien Literaturszene« in der Edition Mosaik.
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