PostOst-Café

Das 'PostOst-Café' ist ein Ort für das Zusammenkommen, für Begegnung, für Gespräche und für Literatur.

Vor dem Hintergrund jüngster Entwicklungen in Osteuropa und in Deutschland rücken wir das Konzept von 'PostOst' in den Vordergrund unserer Aufmerksamkeit. Im PostOst-Café präsentieren je zwei Autor*innen und ein*e Theoretiker*in oder Aktivist*in ihre aktuellen Arbeiten. Im Anschluss sprechen sie miteinander und mit den Café-Besucher*innen, über die vielfältigen Potentiale, Geschichtlichkeiten, Perspektiven und Bedeutungen von PostOst, über die solidarische Kraft von Literatur und über Wege der Zukunft. Dabei beschäftigt sich jede Ausgabe mit einem ausgewählten Thema, das sowohl literarische Verfahren und Möglichkeiten, als auch die politische Ebene aufgreift und die Verschränkung zwischen beidem beleuchtet. Wir möchten die Vielfalt der Gäste und ihrer Arbeit sichtbar machen und gleichzeitig die Vernetzung innerhalb der Community verstärken. Dafür ist uns eine besonders gemütliche Atmosphäre wichtig: Wie ein Café gestalten wir die Räume, bieten Snacks und Möglichkeiten für Austausch an. 

Was ist PostOst? PostOst ist eine Selbstbezeichnung für die kulturelle, sprachliche und ethnische Diversität von Migrant: innen in Deutschland, die aus den Staaten stammen, die nach dem Zerfall der UdSSR ihre Unabhängigkeit (wieder) erlangten. Sie verfügen über heterogene Herkunftsgeschichten, die häufig weder direkt mit Russland noch mit der russischen Sprache in Verbindung stehen. Im Prozess der Sichtbarmachung dieser Heterogenität gegenüber der deutschen Mehrheitsgesellschaft und der Aufarbeitung der eigenen Migrationsgeschichten im Kontext des postmigrantischen Diskurses ist diese Selbstbezeichnung entstanden. Sie lehnt übergriffige und politisch überholte Fremdzuweisungen, wie “russischsprachig” oder “postsowjetisch”, bewusst ab und eröffnet einen breiten Diskussionsraum für die Aufarbeitung und die Verortung der imperialistischen sowjetisierten Vergangenheit.  

BERLIN

KURATION: Ani Menua, Alisha Gamisch 
Projektassistenz: Lili Somogyi 

TRÄGER: Zentrum für Antislawismusforschung 

ORT: Lettrétage, Gorki Theater und anderswo 

TURNUS: 3-6 Mal im Jahr

SEIT: 2024